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21 Tiermythen entlarvt: Was wir über das Tierreich falsch verstehen

Bombay schwarze Katze Porträt mit gelben Augen und aufmerksamen Blick im Freien
Porträt einer schwarzen Bombay-Katze mit gelben Augen und aufmerksamem Blick im Freien. Bild von Viktor108 über Depositphotos.

Unsere Faszination für Tiere ist tief verwurzelt und hat zu zahllosen Mythen und Geschichten geführt, die über Generationen weitergegeben wurden. Diese Geschichten können zwar bezaubernd sein, verschleiern aber oft die Realität des Tierreichs. Es ist an der Zeit, Fakten von Fiktion zu trennen und die Wahrheiten hinter einigen der hartnäckigsten Tiermythen zu enthüllen. Dieser Artikel taucht in das Herz dieser Mythen ein und bietet Klarheit und Einblick in die Wunder der Tierwelt, die unseren Planeten mit uns teilt.

Mythos 1: Strauße stecken den Kopf in den Sand

Radfahrer von einem Strauß verfolgt
Laufender Strauß. Bild über Depositphotos

Ein Strauß, der seinen Kopf in den Sand steckt, ist ein weit verbreitetes Bild, das Vermeidung symbolisiert. Entgegen der landläufigen Meinung zeigen Strauße dieses Verhalten nicht. Wenn diese Vögel sich bedroht fühlen, legen sie ihren Kopf und Hals tief auf den Boden, um sich anzupassen, sodass es aussieht, als hätten sie sie vergraben.

Mythos 2: Fledermäuse sind blind

brauner und schwarzer Schmetterling auf braunem Ast während des Tages
Fledermäuse. Bild von Nils Bouillard über Unsplash.

Obwohl die Redewendung „blind wie eine Fledermaus“ etwas anderes vermuten lässt, sind Fledermäuse nicht blind. Die meisten Fledermausarten haben perfekt funktionierende Augen und viele können sogar recht gut sehen. Sie nutzen Echoortung, um im Dunkeln zu navigieren und zu jagen, aber sie sind geschickt darin, bei Bedarf auch ihr Sehvermögen einzusetzen.

Mythos 3: Goldfische haben ein Drei-Sekunden-Gedächtnis

Fächerschwanz-Goldfisch-Karotte
Ry362, CC BY-SA 3.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0, über Wikimedia Commons.

Die Vorstellung, dass sich Goldfische Ereignisse nicht länger als ein paar Sekunden merken können, ist irreführend. Studien haben gezeigt, dass sich Goldfische wochenlang an Informationen erinnern und Fähigkeiten und Aufgaben behalten können, die sie erlernt haben.

Mythos 4: Lemminge begehen Massenselbstmord

Lemming
Lemming beim Chillen. Bild über Depositphotos

Das Bild von Lemmingen, die sich in Massen von Klippen stürzen, ist ein Irrtum, der durch fiktive Dokumentarfilme verbreitet wurde. In Wirklichkeit begehen Lemminge keinen Massenselbstmord; ihre Wanderungen sind eine natürliche Reaktion auf den Bevölkerungsdruck.

Mythos 5: Kamele speichern Wasser in ihren Höckern

Camel
Kamel. Foto von Wolfgang Hasselmann, via Unsplash.

Eine der häufigsten Fehlvorstellungen ist, dass Kamelhöcker Wasser speichern. Tatsächlich speichern sie jedoch Fett, das Kamele bei knappen Ressourcen in Wasser und Energie umwandeln können, sodass sie lange Zeiträume ohne Nahrung überstehen können.

Mythos 6: Haie können einen Blutstropfen aus einer Meile Entfernung riechen

Guadalupe Island: Weißer Hai unter Wasser
Weißer Hai auf der Insel Guadalupe unter Wasser. Bild von Sharkcrew, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, über Wikimedia Commons.

Obwohl Haie einen ausgeprägten Geruchssinn besitzen, ist die Vorstellung, dass sie einen Blutstropfen aus einer Meile Entfernung spüren können, übertrieben. Tatsächlich können sie dank ihrer sensorischen Fähigkeiten Veränderungen in Wasserchemikalien aus einer Entfernung von etwa 100 Metern wahrnehmen, was immer noch sehr beeindruckend ist.

Mythos 7: Bullen werden durch die Farbe Rot provoziert

Herde brauner und schwarzer Bullen auf braunem Sand
Rinderbulle. Bild von Kendall Ruth über Unsplash.

Stiere sind wie viele andere Rinder farbenblind gegenüber Rot. Es ist die Bewegung des Umhangs des Matadors und nicht seine Farbe, die eine Reaktion beim Stier hervorruft. Der Mythos hält sich vor allem aufgrund seiner dramatischen Darstellung im Stierkampf.

Mythos 8: Das Berühren von Fröschen verursacht Warzen

ein Fisch, der im Wasser schwimmt
Glasfrosch. Bild von Hugo Brightling via Unsplash.

Dieser Mythos rührt wahrscheinlich von der unebenen Haut der Frösche und Kröten her, die fälschlicherweise mit warzenverursachenden Viren in Verbindung gebracht wird. In Wahrheit werden Warzen durch menschliche Viren verursacht und können nicht von Amphibien übertragen werden.

Mythos 9: Hunde sehen schwarz-weiß

Ein lebhafter belgischer Malinois-Hund, der voller Energie über eine offene Wiese läuft.
Ein lebhafter belgischer Malinois-Hund läuft voller Energie über eine offene Wiese. Bild von Pixabay via Pexels.

Hunde können die Welt nicht wie Menschen in Farbe sehen, aber ihr Sehvermögen ist nicht auf Schwarz und Weiß beschränkt. Sie nehmen Farben auf einer Blau- und Gelbskala wahr, sodass sie Farbtöne unterscheiden können, allerdings nicht so leuchtend.

Mythos 10: Ohrwürmer bohren sich in menschliche Ohren

Ohrwurm
Ohrenperücke. Bild von HenrikL über Depositphotos.

Das Wort „Ohrwurm“ ruft verstörende Bilder dieser Insekten hervor, die in menschlichen Ohren nisten. Trotz des Namens gibt es keine Beweise für dieses Verhalten. Ohrwürmer bevorzugen dunkle, feuchte Umgebungen, aber menschliche Ohren sind kein typischer Lebensraum.

Mythos 11: Weberknechte sind die giftigsten Spinnen

Weberknechtspinne
Weberknechtspinne auf weißem Hintergrund. Bild über Depositphotos.

Weberknechte, die oft als außerordentlich giftig gelten, haben in Wirklichkeit nicht die nötigen Reißzähne, um menschliche Haut zu durchbohren, und sie besitzen keine Giftdrüsen. Dieser Mythos beruht eher auf Fehlinformationen als auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Mythos 12: Pinguine paaren sich ein Leben lang

Pinguinpärchen.
Pinguinpaar. Bild über Depositphotos.

Pinguine werden oft als ewig treue Partner dargestellt. Während einige Pinguinarten während der Brutzeit monogam sind, bleiben sie nicht immer ein Leben lang beim gleichen Partner, insbesondere unter wechselnden Umständen.

Mythos 13: Chamäleons ändern ihre Farbe, um sich ihrer Umgebung anzupassen

grünes Chamäleon auf braunem Holzpfosten
Das Chamäleon. Bild über Unsplash.

Die Fähigkeit der Chamäleons, ihre Farbe zu ändern, hat in Wahrheit mehr mit Kommunikation und Temperaturregulierung als mit Tarnung zu tun. Sie nutzen Farbwechsel, um Stimmungen zu signalisieren, ihre Körpertemperatur zu regulieren und mit anderen Chamäleons zu kommunizieren.

Mythos 14: Vogelmütter verlassen ihre Jungen, wenn sie von Menschen berührt werden

schwarzes Vogelnest
schwarzes Vogelnest. Foto von Fabrizio Frigeni, via Unsplash.

Obwohl der Umgang mit Vogelbabys im Allgemeinen nicht empfohlen wird, führt das Berühren nicht dazu, dass Mütter sie verlassen. Vögel haben einen eingeschränkten Geruchssinn und es ist unwahrscheinlich, dass sie ihre Jungen allein aufgrund des menschlichen Geruchs ablehnen.

Mythos 15: Krokodile vergießen Tränen beim Fressen

Nilkrokodil.
Nilkrokodil. Bild von Leigh Bedford, CC BY 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by/2.0, über Wikimedia Commons.

Das Sprichwort „Krokodilstränen“ spricht von unaufrichtigen Gefühlen. Obwohl Krokodile beim Fressen Feuchtigkeit aus ihren Augen ausstoßen, ist dies eher das Ergebnis physiologischer Prozesse als emotionaler Belastung.

Mythos 16: Schweine sind schmutzige Tiere

Schwein
Schweinefarm in Vampula, Finnland. Bild über kallerna, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, über Wikimedia Commons.

Schweine haben zu Unrecht den Ruf, schmutzig zu sein. In Wirklichkeit sind sie saubere Tiere, die sich hauptsächlich im Schlamm wälzen, um sich abzukühlen und sich vor Sonnenbrand zu schützen, und nicht aus hygienischen Gründen.

Mythos 17: Eulen sind weise

Schneeeule auf schneebedecktem Feld
Schneeeule. Bild über Unsplash.

Die Assoziation von Weisheit mit Eulen stammt eher aus der Mythologie und Literatur als aus biologischen Fakten. Obwohl sie geschickte Jäger mit außergewöhnlichem Seh- und Hörvermögen sind, ist Weisheit eine menschliche Eigenschaft, die auf diese Vögel nicht zutrifft.

Mythos 18: Schwarze Katzen bringen Unglück

Nahaufnahme einer schwarzen Katze mit leuchtend orangefarbenen Augen, die in einem Topf sitzt und nach oben schaut.
Schwarze Katze. Bild von Helena Lopes über Pexels.

Schwarze Katzen gelten vor allem in westlichen Gesellschaften zu Unrecht als Unglücksboten. In vielen Kulturen gelten sie jedoch als Symbol des Glücks und als Beschützer vor dem Bösen.

Mythos 19: Alle Spinnen spinnen Netze

Nahaufnahme eines Spinnennetzes, das mit glitzernden Tautropfen vor unscharfem Hintergrund geschmückt ist.
Nahaufnahme eines Spinnennetzes mit glitzernden Tautropfen vor unscharfem Hintergrund. Foto von Pixabay via Pexels.

Nicht alle Spinnen spinnen Netze. Obwohl der Netzbau ein weit verbreitetes Merkmal ist, sind viele Spinnen, wie Wolfsspinnen und Springspinnen, aktive Jäger, die ihre Geschwindigkeit und Beweglichkeit nutzen, um Beute zu fangen.

Mythos 20: Eisbären sind Linkshänder

Polarbär
Eisbär. Foto von Hans-Jürgen Mager, über Unsplash.

Diese skurrile Vorstellung, dass Eisbären überwiegend Linkshänder sind, hält sich hartnäckig, ohne dass es dafür wissenschaftliche Belege gibt. Beobachtungen zeigen jedoch, dass diese Bären beide Pfoten gleichermaßen benutzen und als beidhändig gelten.

Mythos 21: Schlangen sind schleimig

eine Schlange, die auf dem Boden liegt
eine Schlange, die auf dem Boden liegt. Bild über Unsplash.

Die Wahrheit über Schlangen ist, dass sie überhaupt nicht schleimig sind. Ihre Haut ist trocken und fühlt sich glatt an. Der Irrtum rührt wahrscheinlich von ihrem glänzenden Aussehen her, das auf Glätte schließen lässt.

Fazit

Eisbär auf schneebedecktem Boden tagsüber
Eisbär auf schneebedecktem Boden am Tag. Bild über Unsplash.

Das Tierreich ist ein Reich faszinierender Verhaltensweisen und Anpassungen, die oft durch Mythen und Legenden missverstanden werden. Indem wir diese Mythen entlarven, gewinnen wir eine tiefere Wertschätzung und ein tieferes Verständnis für die Lebewesen, mit denen wir unsere Welt teilen. Es ist entscheidend, sich auf wissenschaftliche Forschung und Beobachtung zu verlassen, um die wahren Wunder der Natur zu schätzen, die über unsere Vorstellungskraft hinausgehen.