Fast vierzig Jahre lang galt sie als ausgestorben, bis 1973 auf Maria Major Island, einer kleinen abgelegenen Insel vor der Küste von St. Lucia, eine einzelne Schlange entdeckt wurde. Mit etwa 18 bis 20 lebenden Exemplaren ist die St. Lucia-Rennschlange die seltenste Schlange der Welt. Obwohl sie einst auf den Inseln gedieh, wurden sie in großer Zahl von Mungos getötet, die es heute nicht mehr gibt. Als ungiftige Schlange steht die St. Lucia-Rennschlange nun vor einer ernsthaften Überlebensgefahr. Hier sind einige bekannte Fakten über die St. Lucia-Rennschlange.
Wiederentdeckung einer ausgestorbenen Art

Die St. Lucia-Rennschlange galt Mitte des 20. Jahrhunderts aufgrund von Lebensraumverlust und der Einführung invasiver Arten, insbesondere des Mungos, als ausgestorben. 1973 wurde sie auf der Insel Maria Major wiederentdeckt. Spätere Untersuchungen ergaben, dass nur noch eine winzige Population von etwa 18 Schlangenarten übrig ist, was sie zu einem der seltensten und am stärksten gefährdeten Reptilien der Welt macht.
Körperliches Erscheinungsbild und Verhalten

Die St. Lucia-Rennschlange, auch Schmuckschlange genannt, wird bis zu einem Meter lang und hat eine stumpfe braun-graue Färbung mit dunkleren, unregelmäßigen Flecken entlang ihres Körpers. Die Rennschlange ist ungiftig und stellt keine Gefahr für den Menschen dar. Tatsächlich gilt sie als recht sanftmütig und lässt sich sogar von Forschern anfassen, ohne dass sie Anzeichen von Aggression zeigt. Die Schlange ernährt sich hauptsächlich von kleinen Reptilien, darunter Anolis, und anderen Beutetieren in ihrem Lebensraum.
Lebensraum und Verbreitung

Die Heimat der St. Lucia-Rennschlange ist die winzige Insel Maria Major, ein nur 12 Hektar großes Naturschutzgebiet. Die isolierte, raubtierfreie Umgebung der Insel ist für das Überleben der Schlange unerlässlich, da invasive Arten wie Mungos und Ratten die Rennschlange auf der Hauptinsel St. Lucia ausgerottet haben. Maria Major bietet reichlich Beute in Form einheimischer Eidechsen und versorgt die Schlangen damit mit ausreichend Nahrung.
St. Lucia, das einzige Land, das nach einer Frau benannt ist

St. Lucia, ein Inselstaat in Westindien in der Karibik, ist das einzige Land, das speziell nach einer Frau benannt ist. Das Land wurde 1501 erstmals von Christoph Kolumbus gesichtet und ist berühmt für seine beiden Vulkangipfel, die Pitons. Neben seiner blühenden Kultur ist es die Heimat der seltensten Schlange der Welt, der St.-Lucia-Rennschlange, des vom Aussterben bedrohten St.-Lucia-Amazonenpapageis und der seltenen St.-Lucia-Peitschenschwanzechse.
Die Rolle invasiver Arten beim Rückgang der Renner

Die Einführung invasiver Arten wie Mungo und Hausratte während der Kolonialzeit ist direkt für das beinahe vollständige Aussterben der St. Lucia-Rennmaus verantwortlich. Mungos, die zur Kontrolle der Ratten auf Zuckerplantagen eingeführt wurden, begannen, einheimische Reptilien und Vögel zu jagen, wodurch Arten wie die Rennmaus an den Rand des Aussterbens gedrängt wurden. Während die Mungos auf dem Festland weiterhin ein bedeutendes Raubtier sind, konnte die kleine Rennmauspopulation auf Maria Major aufgrund des mangofreien Status bestehen bleiben, wenn auch in kritisch geringer Zahl.
Erhaltungsbemühungen und Herausforderungen

Naturschutzinitiativen von Organisationen wie Fauna & Flora International und Durrell Wildlife Conservation Trust zielen darauf ab, die Zukunft der St. Lucia-Rennschlange zu sichern. Eine der wichtigsten Strategien besteht darin, Maria Major als raubtierfreies Schutzgebiet zu erhalten und gleichzeitig die lokale Eidechsenpopulation zu stärken, um eine stetige Nahrungsversorgung für die Schlange sicherzustellen. Es werden auch Anstrengungen unternommen, um invasive Arten auf nahe gelegenen Inseln auszurotten, die möglicherweise als neuer Lebensraum für die Rennschlange dienen und so ihr Verbreitungsgebiet erweitern und ihre Überlebenschancen verbessern könnten. Im Laufe der Jahre wurden elf Rennschlangen gefangen, mit Mikrochips versehen und in die Wildnis entlassen. Aktuellen Daten zufolge gibt es derzeit nur noch 18 Exemplare, obwohl weniger glaubwürdige Quellen davon ausgehen, dass die Zahl bei etwa 100 liegt.
Aus ähnlichen Erfolgsgeschichten im Naturschutz lernen

Naturschutzorganisationen versuchen, die St. Lucia-Rennschlange wieder anzusiedeln, indem sie der erfolgreichen Wiedereinführung der Antiguanischen Rennschlange folgen, einer weiteren stark gefährdeten Schlangenart in der Karibik. Durch die Bekämpfung invasiver Arten und die Wiederherstellung des Lebensraums konnte die Population der Antiguanischen Rennschlange auf über 1,000 Individuen anwachsen.
Klimawandel: Eine neue Bedrohung

Als ob invasive Arten und Lebensraumverlust nicht schon genug wären, stellt der Klimawandel eine neue Bedrohung für die ohnehin prekäre Existenz der St. Lucia-Rennschlange dar. Steigende Meeresspiegel und extreme Wetterereignisse könnten die bewohnbare Landfläche von Maria Major weiter verkleinern und die Schlange noch anfälliger für Umweltveränderungen machen. Naturschützer konzentrieren sich jetzt nicht nur auf den Artenschutz, sondern auch darauf, sicherzustellen, dass das Ökosystem der Insel gegenüber Klimaveränderungen widerstandsfähig bleibt. Die Notlage der St. Lucia-Rennschlange unterstreicht die Fragilität der Inselökosysteme und die verheerenden Auswirkungen invasiver Arten. Mit weniger als 20 verbliebenen Exemplaren ist die Art vom Aussterben bedroht. Durch fortgesetzten Lebensraumschutz, Aufklärung der Öffentlichkeit und sorgfältiges Management besteht jedoch noch eine Chance, die seltenste Schlange der Welt vor dem endgültigen Verschwinden zu bewahren.
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